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Artenschutz in der Baumpflege thematisiert
(ZVG/FvB) Altbaummanagement, Erhalt von Naturdenkmalen und Standsicherung von Baumstämmen als Ökotorso bildeten eine thematische Linie bei der Vortragstagung des Fachverband Baumpflege (FvB) am 31. August 2024 in der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg.
Ein Abwägen von Verkehrssicherheit und Artenschutz war dabei stets die Intention der Redner. Christopher Cambers vom Sachverständigenbüro Amtage stellte generelle Bearbeitungsgrundsätze und einige praktische Beispiele vor, wie Altbäume erhalten werden können und rief zu einer beständigen Fortbildung hierzu auf. Aus seiner Erfahrung als Sachverständiger für 92 Naturdenkmale berichtete der Fachverbandsvorsitzende Jörg Cremer anhand einiger Beispiele. Nicht nur Bodenverdichtung, Borkenkäfer und Stürme setzen den imposanten Bäumen zu. Auch mangelnde Abstimmung zwischen Zuständigkeit und Verantwortung. Die erfolgreiche Rettung einer Naturdenkmalbuche auf privatem Gelände in Bergisch Gladbach erläuterte Vorstandsmitglied Frank Rheinwald. Die Buche bildete nach dem Absterben der Krone eine Sekundärkrone und kann nun durch entsprechende Bewässerung erhalten bleiben.
Über ihre Abschlussarbeit an der HAWK in Göttingen referierten die Studenten der Arboristik Jonas Sommer und Benjamin Gück zum Thema Standsicherheit von Ökotorsi. Dies sind durch menschliches Eingreifen entstandene vollständig oder größtenteils abgestorbene Reststämme und bilden ein wichtiges Habitat u. a. für Insekten. Die Absolventen empfehlen eine jährliche Überprüfung, abhängig von der Sicherheitserwartung des Verkehrs, da das Kippverhalten toter Bäume erheblich von denen lebender Bäume abweicht.
Zum Thema „Grundlagen zum Artenschutzrecht sowie Ökologie, Lebensweise und Erkennung besonders und streng geschützter Tierarten“ bot der Fachverband seinen Mitgliedern am Vortag der Exkursion das Seminar mit Dr. Markus Dietz, Geschäftsführer des Instituts für Tierökologie und Naturbildung, an.